Der Landschaftsarchitekt und TAO-Beirat Harry Dobrzanski, hat unsere aktuelle Fotoleiste gestaltet, um seine oberbayerische Heimat, den Landkreis Weilheim-Schongau, zu zeigen. Mehr zu seiner Person und seiner Motivation sich im TAO zu engagieren, finden Sie in der Rubrik „Wir über uns“. Der untenstehende Text erläutert seinen fotografischen Fokus:
Flächen und natürliche Ressourcen sind begrenzt. Mich beschäftigt, wie wir ein gutes Leben leben, sozusagen „qualitativ erfolgreich“ sein können, ohne durch zu starkes materielles Wachstum zu viel vom Konto der Zukunft abzubuchen. Viele Lösungen liegen im schon Gebauten, im Bestand, in schon bebauter Fläche. Heute schon finden wir in Siedlungsgebieten eine größere Artenvielfalt als in landwirtschaftlichen Flächen. Es ist möglich und nötig, unsere Städte und Dörfer so zu entwickeln, umzubauen, in sich zu verbessern, dass dort ein Lebensraum, ein Positivraum auch für unsere Lebensgrundlagen entsteht. Ein baulich wie gedanklich kreativer Umgang mit gewohnten Paradigmen und vermeintlichen Zwängen, und davon gibt es viele, kann uns nicht nur von mancher Last befreien, sondern auch neue Zukunftschancen eröffnen. So bleibt Freiraum. Gute Ortsplanung hat bisher die bayerische Landschaft zumindest meistens vor Zersiedlung bewahrt und nötige Entwicklungen eng an bestehende Orte gebunden. Dieses hohe Gut einer Landschaft als Freiraum, als Allgemeingut, ästhetisch wie ökologisch, ist gefährdet. Wir sollten sie weiterhin bewahren. Oder, wie ein dem Humor verpflichteter bayerischer Literaturpreisträger sagt: „Was man liebt, die Heimat, das asphaltiert man doch nicht ständig!“. Es motiviert mich, im TAO mit Partnern und Kolleginnen diese Diskussionen zu führen und Aufmerksamkeit für unsere Anliegen zu wecken.
Penzberg im Januar 2024, Harry Dobrzanski